Montag, 2. März 2009

10 Fakten über Amis und die USA

... aus eigener Erfahrung...


1. Ohne Kreditkarte geht nix.

2. Amis sind nicht fetter als Deutsche. Aber: Der Umgang mit Essen und Abnehmen etc ist anders. Grundsätzlich ist es wirklich so, dass sich Amerikaner ungesünder ernähren (da gibt es zwar auch Ausnahmen, aber…) und wenn sie abnehmen wollen, dann wird eben Diäteis und Diätcola gekauft – logisch.

3. Es gibt für alles einen Drive-in. Selbst die Banken haben alle ein. Ich hab mich mal halb scheckig gelacht, als meine Gastmama nen Scheck über ne größere Summe auf ihr Konto dingsen wollte. Das läuft dann ungefähr so ab: Man fährt in den Drive in, drückt auf nen Knopf und wird somit mit den Bankangestellten verbunden. Man sagt was man will und die schicken per Röhre so ne große Kapsel zu dir rüber. Darin steckt man dann den Scheck und den Führerschein (als ID) etc. und dann wird die Kapsel wieder rübergesaugt. Die Bankangestellten stellen dir ein paar Fragen und schicken dir dann die Kapsel mit dem Führerschein und ner Bestätigung wieder rüber. Und Jule sitzt daneben im Auto und fragt sich, ob es nicht etwas einfacher wäre, einfach in die Bank reinzugehn und das live zu machen, anstatt mit den Bankangestellten über die Sprechanlage zu sprechen (und man sieht sie sogar ein paar Meter neben sich im Bankhäuschen) und Kapseln durch die Gegend zu schicken.

3. Man darf bei rot an der Ampel abbiegen (links und rechts), wenn der Verkehr es erlaubt und es kein zusätzliches Schild verbietet. An einer Kreuzung mit mehreren Stopschildern darf der als erstes wieder fahren, der als erstes da war (und glaubt mir, es gibt seeeeeeeeeehr viele Stopschilder in Amerika). Rechts vor Links gibt es, zum Glück, nicht – mein Paradies J. Auf der Autobahn darf man links und rechts überholen.
Und Amerikaner fahren Auto wie Seepferdchen laufen. Eine absolute Katastrophe.


4. Der ottonormal Amerikaner holt sich seinen Kaffee bei Dunkin Donuts und nicht bei Starbucks. America runs on Dunkin.

5. Der Amerikaner fährt wirklich jeden Meter mit dem Auto. ABER: das hat auch seinen Grund. Entfernungen sind in Amerika anders als in Deutschland. Man kann einfach nicht mal eben zur Post oder zum Supermarkt laufen, weil die einfach mehrere Meilen weg sind. Mal abgesehn davon, dass es in Käffern wie Brookfield nicht mal Bürgersteige gibt. Deswegen muss man einfach Auto fahren. Was meiner Meinung nach wirklich überflüssig ist, ist dass die Amis immer so nah wie nur möglich am Eingang/Ziel parken, um ja keinen Meter zu viel laufen zu müssen. Gut für mich: Wenn ich nru weit genug weg vom Ziel suche, finde ich massig tolle Parkplätze, auf denen sogar ich einparken kann.

6. Jeder Amerikaner ist in irgendeiner Art und Weise mit einem Deutschen verwandt. Egal wo man hingeht: sobald der Ami rausfindet, dass man aus Deutschland kommt, erzählt er dir, dass er eine Mutter/Cousine/Uronkel/Schäferhund aus Deutschland hat und dann kommt dann irgendein Satz auf Deutsch, wie „Wie geht’s?“, „Hallo“ oder wie meine Gastmama: das einzige was sie auf Deutsch sagen kann, ist „Wiener Schnitzel“.

7. Die Sicherheit der Kinder Amerikas ist das allerwichtigste. Man muss die Kinder zum Schulbus bringen und wieder abholen (auch wenn der Bus zwei Meter neben dem Haus hält), man darf das aber nur, wenn man auf einer Liste von Leuten die das dürfen steht. Wenn man nicht drauf steht und das Kind abholen will, dann hat man halt Pech gehabt, dann nehmen sie das Kind wieder mit in die Schule und eine Person, die auf der Liste steht, muss Kind dann abholen. Wenn man das Kind direkt von der Schule abholen will, muss man vorher nen Zettel schreiben und Kind mitgeben, dann dort ne ID vorzeigen (damit sie checken können, ob man auf der Liste steht und auch kein Kindervergewaltiger ist) und unterschreiben.
Als Faith vor kurzem ne Valentintstagsparty in der Klasse hatte und ich hin wollte, musste ich ein paar Tage ein Backgroundcheckformular ausfüllen und Faith mitgeben. Als ich dann zur Party wollte, durfte ich nicht, weil: auf dem Formular hat mein Geburtstagsdatum gefehlt und deswegen haben sie es noch nicht bearbeitet, mein Backgroundcheck fehlt, ich könnte somit ein potenzieller Kindermörder sein und deswegen musste ich wieder nach Hause fahren.

8. Sauberkeit und Hygiene: Faith (und ich) sind ja seit letzter Woche Donnerstag krank. Deswegen wurde am Freitag die Putzfrau bestellt, damit sie das komplette Haus desinfiziert um alle Bakterien zu töten und wir müssen seitdem ständig die Türklinken etc. mit Desinfiziertüchern abwischen, damit Anna nicht krank wird. Aber Anna und Faith schlafen auch in einem Bett – sehr sinnvoll. Aber wenigstens ist die Türklinke bakterienfrei.

9. Man sagt ja immer, dass die Amis nichts wissen, was um sich herum in der großen weiten Welt passiert. Das stimmt schon irgendwie (mal abgesehen davon, dass die USA ja sowieso der absolute Mittelpunkt ist…). Aber der Informationsfluss ist auch wirklich nicht besonders gut. Man kriegt hier einfach nix mit (es sei denn man guckt den ganzen Tag Nachrichtensender…). Meine einzige Informationsquelle ist GMX, und da lern ich dann so Sachen wie, dass Boris Becker seine neue Freundin heiraten will. Naja, wenigstens etwas.

10. Apropos Fernsehn: Wer sich beschwert, dass in Deutschland zu oft Werbung kommt, hat keine Ahnung. Hier kommt wirklich oft Werbung. In einer Sendung die eine halbe Stunde geht mindestens so um die 4-5 mal. Die Werbung ist zwar etwas kürzer (geschätzte 2-4 min), aber trotzdem mehr. Ein Film der zwei Stunden lang ist, braucht vier Stunden. Der Werbungsanteil liegt also bei 50% der Sendung – NERVIG!!!

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Jule,
du hast ja wirklich ein Interresantes
Leben im Ami-Land.Bei Punkt 8 mußte
ich echt lachen.
Viele Grüße von Annerose

Anonym hat gesagt…

Hallo, Jule das ist ja wieder ein lustiger Bericht. Auch ich mußte laut lachen, nicht nur bei Punkt 8

nicole hat gesagt…

hey jule
die 10 Fakten sind echt super witzig - musste bei jedem in mich reinlachen
:-)

lg
schnitzel